Mach mal Pause!
In der Bibel kann man lesen, dass Jesus und seine Jünger gut beschäftigt gewesen sein müssen. Sie waren viel unterwegs und trafen stets neue Menschen, die ihnen zuhörten und sie um Rat fragten. Jesus ging dabei wohl auch oft auf einen Berg oder an einen einsamen Ort, um zu Gott zu beten. In Mk 6, Vers 31, sagt er zu seinen Jüngern: „Kommt mit an einen ruhigen Ort, nur ihr allein, und ruht euch ein wenig aus. Denn ständig kamen und gingen die Leute. Sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen.“ Anscheinend ahnte er, was kurze Zeit danach auf die Jünger zukommen würde: Es kam die unfassbar große Anzahl von 5000 Männern und Frauen mit ihren Kindern, um Jesus zuzuhören. Alle wollten erfahren, was Jesus ihnen über Gott zu sagen hatte. Als es dunkel wurde, machten sich die Jünger Sorgen darüber, wie die ganzen Menschen denn nun satt werden könnten? Sie fühlten sich für ihr Wohl verantwortlich. Jesus schlug vor, die vorhandenen fünf Brote und zwei Fische zu verteilen. Zum großen Erstaunen teilten alle miteinander was es gab, und in der Bibel steht, dass jede/r satt wurde und sogar noch etwas übrig blieb. Die Jünger hatten die Herausforderung dank Jesus gemeistert. Ganz sicher waren sie von der Pause mit Jesus zuvor selbst gestärkt worden für diese Aufgabe.
Wie ist das bei uns? Sind wir energiegeladen genug, um wichtige Dinge erledigen zu können oder besteht oft die Sorge, dass so manches unerledigt liegen bleiben könnte?
Unser Alltag ist oft stressig und hektisch, da ignorieren wir schon mal die Zeichen unseres Körpers. Wir arbeiten dann lieber länger durch, um früher fertig zu sein. Die Bibelstelle zeigt uns jedoch, dass eine Pause helfen kann, sich für das zu wappnen, was da kommt. Viel zu oft vergessen wir aber auch, unsere digitalen Geräte abzustellen. Da werden beim Kaffee noch schnell die persönlichen Nachrichten gecheckt oder eine Mail am Handy verschickt, anstatt einmal in Ruhe durchzuatmen und dabei draußen in die rauschenden Blätter einer Baumkrone zu schauen. Warum sich nicht dabei kurz Zeit für ein innerliches Gespräch mit Gott nehmen? Ein heilsamer Blitzkontakt ist das mit ihm, bevor man sich dann wieder gestärkt ins alltägliche Getümmel stürzt.
Zum Nachdenken gebracht hat mich letztens ein Busfahrer am Hauptbahnhof in Köln. Dort mit dem Zug angekommen, war ich unsicher, ob der ausgesuchte Bus für die Weiterfahrt der Richtige ist. Der Busfahrer saß am Steuer. Die Bustür war jedoch geschlossen. Ich klopfte und schaute ihn freundlich an, aber die Tür war und blieb erst einmal geschlossen. Zunächst habe ich mich geärgert. Dann habe ich aber gedacht, wenn er nun für alle die Tür aufmachen würde, die ihn mit Fragen löchern wollen, wäre es um seine sicherlich verdiente Pause vermutlich geschehen. Also übte ich mich in Geduld und entspannte mich. Der Zeitplan würde sicherlich noch klappen. Eine geplante Pause für ihn und eine unfreiwillige für mich.
Da gilt halt Paragraph 7 des Kölschen Grundgesetzes. „Wat wellste maache?“
Eure
Birgit Erke