Liebe Gemeinde!
Es ist Frühling. Im Dreck wühlen, Pflanzen einsetzen, wässern – hat das etwas mit Gott zu tun?
Tatsächlich habe ich Beobachtungen gemacht, die mich auf etwas Göttliches schließen lassen. Alles in einem Garten hat seinen Sinn. Vom Wurm bis zur Amsel, von der Erde, der Sonne und dem Regen – alles spielt irgendwie zusammen. Sogar der Abfall (Kompost) ist nicht nutzlos. Und wenn es einen Sinn gibt, gibt es eine Intelligenz, einen Plan und einen Planer dahinter. Sinn setzt Intelligenz voraus. Pläne lassen einen Planer vermuten. Sinn zeigt auf einen Sinngeber.
Im Garten funktioniert alles nach einer besonderen Ordnung. Der Boden muss rechtzeitig vorbereitet werden. Die Saat muss zu einer bestimmten Zeit gesät werden. Junge Pflanzen haben genaue Zeiträume. Alles braucht Wasser. Und erfahrene Gärtner wissen, wann was wie gepflanzt werden muss. Immer wenn Ordnung sichtbar wird, ist ein planerisch denkender Geist zu entdecken.
Die in einem Garten gewonnene Nahrung schmeckt lecker. Frisch gepflückte Erdbeeren – was gibt es Besseres? Oder frische Tomaten? Mmmh! Aber: Warum schmeckt Nahrung so gut? Sie besteht aus „Dreck“. Bestandteile, die über das Wasser in die Nahrung aufgenommen wurden. Müsste nicht alles nach „Wasser“ schmecken? Aber in Wahrheit schmeckt keine Beere, kein Gemüse, kein Obst gleich. Alles hat einen besonderen Geschmack. Nahrung ist also nicht nur „Futter und Sättigungsmittel“, sondern auch Genussmittel. Sie macht Freude!
Wer hat sich das alles ausgedacht? Es macht mich sprachlos, wie schön die Pflanzen und Blumen in einem Garten sein können. Eine unglaubliche Farbenpracht! Und jede Farbe spricht spezielle Insekten an. Gleichzeitig feiern die Blumen einfach nur ihre Schönheit.
Aber – für Schönheit besteht eigentlich keine Notwendigkeit. Warum muss eine grüne Wassermelone rotes Fruchtfleisch und braune Kerne haben?
Schönheit redet von einem hohen Geist. Einem „Schöngeist“. Jemand, der Ordnung, Design, Farben und Formen und Vielfalt liebt. Unglaubliche Kreativität. Und nur zur puren Freude gemacht.
Schönheit: ein Ausdruck der Liebe.
„Ich denke an Dich. Ich will es für Dich besonders ‚schön‘ machen…“
Schönheit ist ein Hinweisschild auf Gott. In der Bibel heißt es in Psalm 19,2: Der Himmel verkündet Gottes Hoheit und Macht, das Firmament bezeugt seine großen Schöpfungstaten. In einem Garten begann unsere Existenz – und die Ewigkeit wird wieder in einem Garten stattfinden.
Genießen Sie das Geschenk des Lebens!
Ihre Pfarrerin
Esther Gommel-Packbier