Der Evangelische Friedhof Wickrathberg ist im Besitz der Kirchengemeinde und der älteste Friedhof in Mönchengladbach. Dort fanden allerdings Begräbnisse erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts statt. Bis 1820 wurden die Toten rund um die Kirche oder in der Kirche beerdigt. Der Kirchhof war ein gottgeweihtes Gräberfeld, ein „Gottesacker“, der im Mittelalter als Freythof oder Freyung auch eine Freistätte für Verfolgte war.
Aufgrund der napoleonischen Gesetze wurden die Bestattungen in die Außenbereiche der Siedlungen verlegt. Dazu gab es genaue Vorschriften: Einfriedung mit hohen Mauern, lichte Bepflanzung, Einzel- oder Familiengräber. So kam man vom schlichten Gottesacker mit vielen dicht beieinander stehenden Grabsteinen zum heutigen Friedhof, der parkähnliche Strukturen aufweist.
Am 8. Dezember 1820 wurde der Justizamtmann des Reichsgrafen und spätere Bürgermeister Franz Schaumburg als Letzter auf dem alten Kirchhof beigesetzt.
Die Kirchengemeinde hatte inzwischen an der Allee von Wickrath nach Wickrathberg Land für einen neuen Friedhof erworben. Auf dem Gelände wurden von 1818 bis 1820 die sonntäglichen Übungen der Landwehren von Wickrath und Wanlo durchgeführt.
Bereits 1871 war eine Erweiterung nötig. Der Baumeister Frenz stellte dem Friedhofsausschuss die Planungen vor, dazu musste die Einfriedungsmauer zur Landstraße (heute: Auf dem Damm) mit acht Pfeilern abgestützt werden. Im Jahr 1880 wurde ein Bethaus vom Baumeister Germer aus Stendal errichtet. Heute stehen an diesem Platz alte Grabsteine.
1893 war eine weitere Vergrößerung nötig. Die hintere Friedhofsmauer am Bethaus wurde durchbrochen und es wurde eine breite steinerne Treppe zum höher gelegenen Gelände angelegt.
1909, 1954, 1980 und 2004 erfolgten zusätzliche Erweiterungen.
1955 wurde eine große Friedhofskapelle gebaut, weil das alte Bethaus nach dem 2. Weltkrieg zu klein für die wachsende Gemeinde wurde und der Brauch, die Toten zu Hause aufzubahren, nicht mehr verbreitet war.
Zusammengestellt von Frau Ulrike Krüner
Im Jahr 2014 wurde unser Friedhof, aufgrund der großen Nachfrage nach Grünen Gräbern, erweitert. Die Gesamtfläche beträgt nun 2,3 ha.